12.43

Abgeordneter Christian Oxonitsch (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Ich möchte mit etwas Positivem beginnen, weil ich mich als Wiener natürlich sehr freue, dass es zum Leistungszentrum für den Hockeysport gekommen ist und dass letztendlich auch der Vertrag für das Leistungssportzentrum Fußball in der Seestadt Aspern unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Ich glaube, das sind große Dinge, die in der nächsten Zeit hoffentlich sehr positive Auswirkungen auf den Sport haben werden, und das sollte in diesem Zusammenhang durchaus auch erwähnt werden.

Ja, ich nehme auch zur Kenntnis, dass im Bereich der Sportförderung – auch im Bereich der Unterstützung für Energiekosten – in den letzten Jahren natürlich einiges geschehen ist, aber dennoch habe ich ein paar Anmerkungen dazu.

Zur Sportinfrastruktur: Es gibt natürlich immer wieder Diskussionen über die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Bund. Das ist eine Herausforderung, das wissen wir. Die Sportstruktur, die wir haben, ist nicht die allereinfachste. Wie schon gesagt, ist zwar etwas passiert, aber ein wesentlicher Bereich, bei dem ich glaube, dass wirklich Handlungsbedarf besteht, betrifft die Öffnung der Bundesschulen. Wir wissen, dass das ein ganz wesentlicher Bereich wäre, um Breitenwirksamkeit zu erreichen, da es Vereinen vor Ort nicht möglich ist, diese Infrastruktur kostengünstig zu nutzen. Ich glaube, diesbezüglich wäre Engagement dringend erforderlich.

Ich denke, dass gerade auch mein Bundesland Wien durchaus zeigt, wie man Sportinfrastruktur wirklich öffnen kann – und das zu einem Betrag, der für die Vereine auch leistbar ist. In den Bundesschulen wird teilweise bis zum 30- oder 40-Fachen des Betrages verlangt, der in den Wiener Schulen verlangt wird. Ich glaube, da sollte es eine Kooperation zwischen dem Bildungsministerium und dem Sportministerium geben; diese wäre dringend notwendig. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Bogner-Strauß: Die gibt’s eh bei der täglichen Bewegungseinheit!)

Zum Bereich der Sportförderung: Ja, es ist natürlich erfreulich, dass es zu einer entsprechenden Erhöhung gekommen ist, man muss aber fair sein und sagen, dass das de facto die Inflationsabgeltung der letzten zehn Jahre gewesen ist. Den Vereinen macht nach wie vor eine große Teuerungswelle zu schaffen, daher, glaube ich, ist der nächste Schritt, jetzt schon mitzudenken, dass man das braucht.

Zum Bereich der Energiekostenförderung: Wer auch immer mit Vereinen gesprochen hat, hat gehört, dass das eine wichtige und wesentliche Unterstützung war. Wir arbeiten in diesem Bereich aber mit vielen Ehrenamtlichen – fast ausschließlich mit Ehrenamtlichen –und eine leichtere Administration wäre da aus unserer Sicht dringend erforderlich gewesen.

Einen Punkt, der uns in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt hat, möchte ich auch noch anmerken – ich glaube, dabei sollte sich der Bund nicht aus der Verantwortung nehmen, auch wenn er es de facto eigentlich ist –: Es geht dabei natürlich um den gesamten Spitzensport – auch in den Ligabereichen – in den unterschiedlichsten Sportarten. Wir wissen, dass Spitzenvereine quer durch alle Bundesländer große Probleme haben und dass es notwendig wäre, in einer konzertierten gemeinsamen Aktion zwischen Bund und Ländern ein neue Initiative auf den Weg zu bringen. Ich glaube, das wäre wichtig, denn davon profitiert der gesamte Sport in dieser Republik, beziehungsweise – negativ gesprochen – würde der Sport in dieser Republik natürlich massiv darunter leiden, wenn der Ligabetrieb, sei es im Volleyball, sei es im Handball, sei es im Fußball et cetera, nicht mehr die Breite aller Bundesländer abbildet.

Daher wäre in diesem Bereich ein wirkliches Engagement des Sportministers gefragt – und das wäre ein ganz wichtiger und wesentlicher Impuls, damit Österreich tatsächlich die Sportnation wird, die wir alle, glaube ich, gemeinsam gerne sein würden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.46

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Kira Grünberg. – Bitte.