16.46

Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Von den Buslenkerinnen und Buslenkern komme ich jetzt wieder zum Thema der Menschen mit Behinderungen.

Das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht. Arbeiten zu gehen ist für einige wenige vielleicht einfach nur ein Mittel zum Zweck, um Geld zu verdienen, doch die meisten sehen Arbeit als etwas Sinnstiftendes, Erfüllendes, etwas, das sie gerne machen und wofür sie auch wertgeschätzt werden. Die Arbeit kann das Selbstbewusstsein stärken, und man kann bei der Arbeit auch Freunde fürs Leben finden. Im Großen und Ganzen ist Arbeit durchaus etwas Positives, und man leistet dabei auch einen Beitrag zu unserer Gesellschaft.

Junge Menschen mit Behinderung haben nun lange darum kämpfen müssen, überhaupt arbeiten gehen zu können, denn bis jetzt wurden sie oft bereits im jungen Alter von nur 15 Jahren verpflichtet, an einer Untersuchung zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit teilzunehmen – oft leider mit dem Resultat, als arbeitsunfähig eingestuft zu werden, und damit wurden ihnen der Weg zum Arbeitsmarkt und auch viele weitere beruflichen Chancen verbaut.

Wir sollten nicht vergessen, auch Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Arbeit. Wie mein Kollege Koza und auch der Bundesminister schon gesagt haben, findet mit dem Gesetz, das heute vorliegt, ein Paradigmenwechsel statt, was die Inklusion für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt betrifft: Ab dem 1.1. des nächsten Jahres kann die Feststellung der Arbeitsfähigkeit beziehungsweise Arbeitsunfähigkeit frühestens im 25. Lebensjahr stattfinden. Damit erhalten alle Betroffenen den Zugang zu den Leistungen des Arbeitsmarktservice und somit auch mehr Chancen in ihrer beruflichen Karriere. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)  

Sie könne somit an den Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen des AMS teilnehmen und werden bei der Arbeitssuche unterstützt. Es kommt zu einer Gleichstellung von Menschen ohne Behinderungen und Menschen mit Behinderungen. Diese benötigen manchmal etwas mehr Zeit, um ihre Talente und Fähigkeiten zu erkennen und voll entfalten zu können – und diese Zeit bekommen sie nun. Ich bin mir sicher, dass unsere Arbeitswelt davon profitieren wird und extrem bereichert wird, wenn junge Menschen mit Behinderungen ihre Chance bekommen.

Mein besonderer Dank gilt nun auch noch unserem Arbeitsminister Martin Kocher, der für dieses Thema auf Anhieb ein offenes Ohr hatte und die Umsetzung konsequent vorangetrieben hat. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.49

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als letzte Rednerin zu diesem Tagesordnungspunkt zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fiedler. – Bitte.