11.32

Abgeordneter Alois Kainz (FPÖ): Frau Präsident! Geschätzte Kollegen und Kolleginnen! Werte Zuseher auf der Galerie und zu Hause vor den Bildschirmen! Über 154 000 Personen haben das Antigendern-Volksbegehren unterschrieben, und das ist ganz klar ein großer Teil der Bevölkerung, der mit dem Gendern nichts anfangen will. Gendersternchen und Co stören den Lesefluss, stören die Gesellschaft, so manches ist einfach unaussprechbar. (Abg. Disoski: Nein, das stört überhaupt nicht! Die stören nur euch!) Es ist sehr bedenklich, dass in unserem Land eine kleine Mehrheit einer großen Bevölkerungsmasse mit großem Druck die Genderei aufzwingen möchte. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Kucharowits: Wir sind die Mehrheit!)

Was mit dem Gendern unschreibbar, unlesbar und unaussprechbar wird, bekommt durch die effiziente Nutzung der deutschen Sprache wieder mehr Sinn. Der in Deutschland lebende Autor Uwe Tellkamp sieht in der Genderei die Vergewaltigung der deutschen Sprache. (Abg. Disoski: Na, geh bitte! – Abg. Lindner: Frau Präsidentin! – Abg. Kucharowits: Stoppen Sie das!) Wo bleibt diese Genderei? Durch diese Genderei werden Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder Sehschwäche im großen Maße diskriminiert. Das Binnen-I ist schwer erkennbar, das Abhören akustischer Wiedergabe wird dadurch erschwert.

In der niederösterreichischen Landesregierung hat sich die Vernunft durchgesetzt, da gilt seit 1. August 2023 in der Landesverwaltung ein Gendererlass, dass bei Schriftstücken der Empfehlung des Rates für deutsche Rechtschreibung Folge zu leisten ist.

Wenn ich bei mir zu Hause in meinem Wahlkreis unterwegs bin und mit den Leuten rede, merke ich ganz schnell, dass dort niemand etwas mit gendern zu tun hat. (Zwischenruf des Abg. Litschauer.) Da werden die Männer und Frauen gleich angesprochen und keiner fühlt sich diskriminiert. Bei uns bringen nicht der Elternteil eins und der Elternteil zwei die Lernenden zu den Lehrenden, sondern Mama und Papa bringen die Kinder in die Schule zu den Lehrern. Nicht im Wirt:innenhaus werden die Gäst:innen bedient, sondern im Wirtshaus werden die Gäste bedient – und dazu noch sehr freundlich. (Beifall bei der FPÖ.)

Dem Antigendern-Volksbegehren wird aus freiheitlicher Sicht vollinhaltlich zugestimmt. (Zwischenruf des Abg. Litschauer.) Nach der Nationalratswahl wird unser Volkskanzler Herbert Kickl das Thema mit Vernunft und Hausverstand zum Wohle der Normalität angehen. (Heiterkeit bei ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS. – Abg. Michael Hammer: Der Vokaki!) Ich liebe meine Muttersprache und meine Sprache ist mein Daheim. (Beifall bei der FPÖ.)

11.35

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Abgeordnete Dagmar Belakowitsch zu Wort. – Bitte. (Abg. Kucher: Eine tatsächliche Berichtigung wahrscheinlich! Wegen Vernunft und Hausverstand! – Abg. Michael Hammer: Der Vokaki wird das machen!)