13.39

Abgeordneter Alois Kainz (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Werte Zuseher auf der Galerie und zu Hause vor den Bildschirmen! Ich möchte mich auch für die Unterstützung bedanken. Über 203 000 Personen haben das Volksbegehren Lebensmittelrettung statt ‑verschwendung unterstützt. Ich will das gar nicht so beurteilen, wie die Kollegin von der ÖVP, ob da ein Geschäftsmodell dahintersteht. Ich finde, es ist wertzuschätzen, und danke allen, die sich dazu Gedanken gemacht und das unterstützt haben.

Das Volksbegehren fordert, dass vor allem Lebensmittelunternehmen und auch Supermärkte verstärkt in die Pflicht genommen werden. In Österreich landen pro Jahr 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das große Problem ist nicht nur die Außerhausverpflegung, auch die Supermärkte gehören da in die Pflicht genommen.

Trotz allem: Der größte Verursacher sind die Privathaushalte. Da landen 741 000 Tonnen im Müll, wobei mehr als die Hälfte, 418 000 Tonnen, vermeidbar wäre.

Der zweitgrößte Verursacher ist die sogenannte Außerhausverpflegung – Hotellerie, Gastronomie, Krankenhäuser, Schulen und so weiter –, da landen circa 178 000 Tonnen im Müll, wobei rund 134 000 Tonnen – das sind 75 Prozent – vermeidbar wären.

Das alles sind Zahlen aus dem Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2023. Diese Zahlen zeigen jedoch, dass im Bereich der Lebensmittel die großen Verursacher gar nicht die Unternehmer und die Supermärkte sind, sondern jeder einzelne Bürger die Hauptlast entstehen lässt. Das ist dann ein Bereich, in dem nicht direkt der Staat gefordert ist.

Ganz ehrlich, wie schaut es in der Praxis aus? Wie schnell kommt man selber in die Spirale hinein, zum Lebensmittelverschwender zu werden? – Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung – wahrscheinlich auch aus jener von vielen von eurer Seite – sagen: Ist nicht jeder schon einmal hungrig einkaufen gegangen und hat – kauf drei statt zwei! – viel zu viel eingekauft? Was ist dann das Endresultat? – Es landet im Kühlschrank, wird schlecht, verdirbt, landet wieder im Müll. Der Großteil ist dann nicht mehr haltbar, und das verursacht wieder unnötigen Ressourcenaufwand.

Man muss sich wirklich wieder einmal den Aufwand der Produktion ins Bewusstsein rufen, zum Beispiel die Arbeit eines Landwirtes, jede einzelne geschlachtete Kuh, wieder einmal über jedes einzelne gebackene Brot nachdenken und sich das ins Bewusstsein rufen. Hier geht es jetzt aber nicht darum, Haushaltstipps à la Gewessler zu geben – Deckel auf den Topf –, sondern darum, den Österreichern bewusst zu machen, welche tolle und kostbare Lebensmittelqualität es bei uns gibt. (Beifall bei der FPÖ.)

13.42

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Peter Wurm. – Bitte, Herr Abgeordneter.