17.24

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frauen Staatssekretärinnen! Kolleginnen und Kollegen! Der Jugend wieder Mut geben und Gesetze beschließen, durch die sie positiv in die Zukunft blicken können: Das ist unser Auftrag als Parlament, als gesetzgebende Kraft in diesem Land.

Eines zeigt uns der Bericht nämlich sehr wohl: Junge Menschen haben Sorgen, die wir nicht einfach wegwischen dürfen. Sie sind vielfältig, und wir müssen sie ernst nehmen, nicht nur in der Diskussion zu diesem Jugendbericht, sondern auch in den Taten, die wir durch unsere Beschlüsse setzen. Beschlüsse müssen jungen Menschen Zuversicht geben und Selbstbestimmtheit ermöglichen.

Es ist auch wichtig, konsequent die Interessenvertretung der jungen Menschen – Sie haben es schon erwähnt –, die Bundesjugendvertretung, miteinzubeziehen. Gerade die Bundesjugendvertretung vertritt viele junge Menschen, gerade die, die organisiert sind, aber auch darüber hinaus, und zeigt uns regelmäßig, was die Sorgen der jungen Menschen sind und welche konkreten Taten man setzen könnte, um sie ernst zu nehmen. Wir müssen diese Antworten auf die Sorgen und Nöte geben.

Das heißt, wenn junge Menschen sich Wohnen nicht mehr leisten können, auch die Forderungen der Österreichischen Hochschüler_innenschaft beispielsweise aufzunehmen, dass Studi-Wohnheime endlich wieder attraktiver gemacht werden, auch durch Bundesmittel. Das wäre eine Möglichkeit, mit der wir sofort Wohnen günstiger machen könnten.

Dasselbe gilt für Lehrlingsheime: Attraktivieren, umbauen, neu gestalten, einen Schub geben, um jungen Menschen den Auszug aus dem sogenannten Hotel Mama möglich zu machen und Wohnen flächendeckend für junge Menschen jetzt wieder möglich zu machen!

Das heißt, wir müssen aber auch Dinge, wie sie beispielsweise die Gewerkschaftsjugend fordert, aufnehmen: „Bildungssystem upgraden“, heißt es dort, Bildungsinhalte modernisieren, Schulstandorte aus- und umbauen, damit sie der Digitalisierung gerecht werden. Wir wissen, dass an vielen Schulstandorten noch immer nicht einmal WLAN vorhanden ist. Da brauchen wir gar nicht davon zu sprechen, dass wir junge Menschen auf eine digitale Gesellschaft damit vorbereiten können.

Also gilt es, da einen Schub zu machen und gerade auch für Lehrlinge die Durchlässigkeit in Richtung Matura oder einschlägiges Studium zu vereinfachen. Das wären gute Schritte für eine moderne Zukunft für die Jugend. (Beifall bei der SPÖ.)

Es heißt aber auch, dass wir Forderungen, wie etwa von der Bundesjugendvertretung, in Richtung psychische Gesundheit aufnehmen, dass die Übernahme der Kosten für die Behandlung psychischer Krankheiten und auch die Vorsorge durch die Kassen endlich ermöglicht wird. (Beifall bei der SPÖ.) Es kann nicht sein, dass man immer nur tröpferlweise irgendwo ansetzt. Die Kosten für die Behandlung psychischer Krankheiten und die Vorsorge müssen von den Krankenkassen flächendeckend übernommen werden, und es müssen dafür entsprechende Kapazitäten geschaffen werden.

Einen Punkt möchte ich zum Schluss noch ansprechen: den Druck, der insbesondere durch Social Media vor allem auf junge Frauen, aber auch immer mehr auf junge Burschen überschwappt. Oberschenkellücke, Bikini Bridge, Legging Legs: All das sind Magersuchttrends, die sich durch Social Media fortsetzen. Da müssen wir ganz klar eingreifen.

Wir sehen, dass bearbeitete Bilder, wie sie früher vielleicht ab und zu in irgendeiner Werbung oder Reklame sichtbar waren, auf Social-Media-Plattformen vielfach vorhanden sind. Andere Länder greifen da ganz klar durch ein Bildbearbeitungsgesetz und eine Kennzeichnung von bearbeiteten Bildern ein. Auch das wäre ein Schritt, den wir gehen wollen, weil es nicht sein kann, dass wir die vermehrten Essstörungen von jungen Menschen einfach so hinnehmen. Da braucht es ein Bildbearbeitungsgesetz. (Beifall bei der SPÖ.)

All das sind konstruktive Vorschläge. Ein konstruktiver Vorschlag, der aus vielen Richtungen gekommen ist, wurde im Sinne der jungen Menschen jetzt umgesetzt – das kann ein erster Schritt sein –, nämlich die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung bis 30. Das ist ein wichtiges Angebot, das viele, viele junge Menschen bitte unbedingt in Anspruch nehmen sollen, junge Frauen, aber genauso Burschen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung einer positiven Zukunft für junge Menschen, mit dem man einen guten Anreiz gesetzt hat. Diesen Weg müssen wir weitergehen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.29

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter David Stögmüller. –Bitte.