11.12

Abgeordneter Mag. Georg Bürstmayr (Grüne): Frau Präsidentin! Geschätzte Mitglie­der der Bundesregierung! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Alles hat seine Zeit, und heute ist noch die Zeit der Trauer. Es war im Laufe der heutigen Debatte mehrfach von den Angehörigen der Opfer dieses Anschlags die Rede, und es wurde gesagt, ihnen gilt unser Mitgefühl. Das ist so eine Phrase, die in solchen Momenten sehr naheliegend ist.

Wenn uns die Angehörigen der Verletzten und der Toten heute zuhören, dann möchte ich ihnen sagen: Ich kann nicht nachfühlen, was Sie gerade durchmachen, weil ich selbst noch nie einen Angehörigen von einer Minute auf die andere verloren habe. Ich kann nur versuchen, Ihren Schmerz nachzufühlen, und alleine der Versuch tut unendlich weh. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich kann Ihnen in dieser Zeit diesen Schmerz nicht nehmen, aber ich möchte – und ich hoffe, dass ich damit für die gesamte Bundesregierung und das gesamte Hohe Haus spreche – Ihnen eines versprechen, nämlich dass wir Ihnen beistehen werden, nicht nur verbal, nicht nur mit dem Ausdruck des Mitgefühls, sondern ganz real, und nicht nur heute oder morgen, sondern, wenn es sein muss, auch noch in einem halben Jahr oder in zwei Jahren. Wir sind für Sie da!

Und ich kann Ihnen, weil ich das selber noch nie durchgemacht habe, nur die Worte eines amerikanischen Politikers, Joe Bidens, in Erinnerung rufen, der wahrscheinlich der nächste gewählte Präsident der USA sein wird, der Ähnliches schon zweimal durch­gemacht hat und bei einer ähnlichen Gelegenheit einmal gesagt hat: Es wird der Tag kommen, an dem die Erinnerung an Ihre Lieben zuerst ein Lächeln auf Ihr Gesicht bringt und erst nachher eine Träne. Das wird dauern, aber es wird besser. – Danke fürs Zuhören. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

11.15

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff zu Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.