16.29

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Zu Beginn möchte ich unsere Digitalisierungsministerin zitieren – Herr Minister, Sie erlauben –, die Folgendes gesagt hat: „Wie wir und unsere Kinder lernen, hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Digitalisierung und Bildung gehen heute eng miteinander einher. Mir ist wichtig, dass wir die nächste Generation mit und durch die Mittel der Digitalisierung ausbilden. Nun legen wir den Grundstein für eine neue Welt in der Bildung.“

Im Zusammenhang mit der Coronakrise wurde die dringende Notwendigkeit des Aus­baus der Digitalisierung in den Schulen einmal mehr sichtbar. Die Digitalisierung hat tagtäglich Einfluss auf unser Leben, auf die Art und Weise, wie wir kommunizieren, wie wir arbeiten, aber auch wie wir miteinander lernen. Das war gerade im Homeschooling, im Distancelearning für alle am Schulleben Beteiligten eine sehr große Herausforderung.

An dieser Stelle möchte ich mich an die Kolleginnen und Kollegen der NEOS, vor allem an Kollegen Eypeltauer – den ich gerade nicht sehe – wenden: Bitte hören Sie auf, im­mer wieder den öffentlichen Dienst und die großartige Arbeit der Kolleginnen und Kol­legen zu diffamieren! (Beifall bei der ÖVP.) Ich weiß nicht, was Ihr Bildungsstadtrat in Wien dazu sagen würde. (Abg. Loacker: Das haben wir nicht! Zuhören einmal!)

Herr Bildungsminister Faßmann hat im Juni 2020 den Achtpunkteplan zur Realisierung der digitalen Schule vorgestellt. Um die Voraussetzungen für diese zu schaffen, werden digital unterstützter Unterricht und innovative Lehr- und Lernformate großflächig und nachhaltig im Bildungssystem verankert.

Erlauben Sie mir, kurz die wesentlichen Punkte der Regierungsvorlage zusammenzufas­sen: Wir werden, wie der Herr Minister schon erwähnt hat, die Schülerinnen und Schüler ab der 5. und 6. Schulstufe mit digitalen Endgeräten ausstatten. An den Standorten werden Digitalisierungskonzepte erstellt. Wesentlich sind natürlich auch die Schaffung und der Ausbau einheitlicher Lern- und Arbeitsplattformen. Das Serviceportal „Digitale Schule“ wird die digitale Kommunikation zwischen Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern ermöglichen. Wichtig ist uns, dass alle Schülerinnen und Schüler auf einem einheitlichen technischen Niveau ausgestattet werden. Wir wollen bei der Be­schaffung der digitalen Endgeräte selbstverständlich auch ökologische, soziale und die Nachhaltigkeit betreffende Faktoren einbeziehen.

Seitens einiger Länder wurden Bedenken geäußert, dass sie für die Fernverwaltung ver­antwortlich gemacht werden könnten. Diese geäußerten Bedenken sind unbegründet, denn mit der Neuformulierung der Passage zur Fernverwaltung, die nach der Begutach­tung der Regierungsvorlage vorgenommen wurde, erfolgte lediglich eine datenrechtliche Klärung, und die Aufgaben der Schulerhalter bleiben davon selbstverständlich unbe­rührt.

Viele von uns haben im vergangen Jahrhundert von Bruno Kreiskys Schulbuchaktion profitiert. Diese hat die Schule verändert und geprägt. Ebenso wird der digitale Unterricht als Ergänzung die Schule im 21. Jahrhundert verändern. Das ist ein großer Schritt; ein großer Schritt für die Schule, ein wichtiger und wesentlicher Schritt für die Vorbereitung unserer Kinder und Jugendlichen auf die Berufswelt. Es ist eine Chance und eine An­regung, noch mehr junge Menschen, vor allem Mädchen, für technische Berufe und Be­rufe im IT-Bereich zu begeistern. Erlauben Sie mir aber, eines zu betonen: Die Digita­lisierung ersetzt den Menschen nicht, sie erweitert die Möglichkeiten. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. El-Nagashi.)

16.34

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hamann, heute im Dauereinsatz. – Bitte.