17.09

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Wer­te Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung. Ich glaube, diesen Satz haben wir als Opposition in den letz­ten Jahren unglaublich oft wiederholt, und trotzdem ist es noch immer Thema.

Warum ist das aber so wichtig, auch das, was die NEOS beispielsweise in ihrem Antrag gefordert haben? – Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen sind Systemer­halterinnen und -erhalter. Das haben wir heuer gesehen, das haben wir in den letzten Jahren gesehen, das sehen wir jeden Tag, wenn sie hochqualitative Bildung und Be­treuung für die Kinder quer durchs Land tagtäglich garantieren und ihre Arbeit einfach großartig erledigen.

Pädagoginnen und Pädagogen sind auch extrem wichtig, wenn wir über die Verein­barkeit von Familie und Beruf reden, denn Familien und insbesondere Frauen und Kinder sollten ein Recht auf einen ganzjährigen ganztägigen Gratis-Kinderbetreuungsplatz ha­ben, und das schon in einem sehr frühen Alter – das betonen wir auch immer, immer wieder –, denn nur so können wir irgendwann einmal gewährleisten, dass Familie und Beruf tatsächlich gut in Einklang gebracht werden können.

Was bedeutet das? Natürlich bedeutet das mehr Personal für eine Berufsgruppe, in der ohnehin bereits händeringend Personal gesucht wird. Ein Lösungsansatz wären na­türlich flächendeckend in ganz Österreich Kollegs für Elementarpädagogik. Menschen, die sich erst später ab 18 beispielsweise  für diesen Berufsweg entscheiden, bleiben teilweise oder eigentlich mit höherer Wahrscheinlichkeit eher in diesem Beruf hängen, füllen den wirklich mit Herzblut aus, als jene, die das mit 14 machen und dann vielleicht später studieren, etwas anderes machen et cetera.

Das ist wirklich ein sehr großer Vorteil dieser Kollegs und es ist extrem wichtig, um eben diese Nachfrage, wenn wir über Vereinbarkeit von Familie und Beruf reden, irgendwann auch abzudecken. Wir von der Opposition gehen ehrlicherweise gerne von einer Nach­fragesteigerung und nicht von einem Nachfragerückgang aus. Dass die Leute eh ar­beitslos werden und dann selber auf die Kinder aufpassen können, das ist nicht unser Zugang, wenn es um Elementarpädagogik geht, denn es geht um hochqualitative Bil­dung. Wir wollen Kinder in Bildungseinrichtungen sehen, weil es um hochqualitativen Unterricht und Dinge geht, die beigebracht werden, und das ist wichtig. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Wir reden aber auch von schlechten Arbeitsbedingungen, Teilzeitanstellungen, extrem schlechter Bezahlung und oftmals auch noch zu großen Gruppengrößen. All diese Dinge verursachen prekäre Anstellungsverhältnisse, in denen eben genau diese Systemerhal­terinnen und Systemerhalter tagtäglich arbeiten. Deswegen sagen wir eines ganz klar: Her mit dem Ausbau der Kollegs, her mit gescheiten Arbeitsbedingungen und her mit einer ordentlichen Bezahlung für Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen! (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Krisper und Künsberg Sarre.)

Wir hätten dem Antrag gerne zur Mehrheit verholfen; die Regierungsparteien haben es anders entschieden. Leider haben wir als Opposition keine Mehrheit. Ich glaube den­noch, wir bleiben gemeinsam dran: Mehr qualitative Elementarpädagogik für unser Land! Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Krisper und Küns­berg Sarre.)

17.12

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Romana De­ckenbacher. – Bitte.