19.47

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Mein Vorredner ist bereits auf die Gesetzesände­rung eingegangen: Im ersten Lockdown im Frühjahr haben wir beschlossen, dass Sit­zungen des Verwaltungsrates und des Kontrollausschusses der AMA, der Agrarmarkt Austria, eben auch per Videokonferenz stattfinden können. Genauso sind Umlaufbe­schlüsse möglich, und das soll eben bis Ende des nächsten Jahres verlängert werden.

Herr Kollege Kainz, Sie haben gesagt, ein physisches Meeting ist besser als Videokon­ferenzen. Da gebe ich Ihnen recht. Es ist sicher besser, wenn man bei einer Sitzung von Angesicht zu Angesicht sitzt, und davon abzugehen ist ja gesetzlich auch nur in Aus­nahmefällen möglich. Wenn möglich, können diese Gremien zusammenkommen, aber in Ausnahmefällen – coronabedingt – soll es möglich sein, dass Videokonferenzen statt­finden. Ähnliches gilt auch für die Umlaufbeschlüsse. Wir hoffen ja, dass wir die Krise gut überwinden werden und dass diese Gremien bald wieder zusammenkommen können.

Es gibt mir aber die Gelegenheit, auch etwas zur Agrarmarkt Austria zu sagen. Es wird viel über die Konsequenzen der Coronakrise diskutiert, und ein Punkt ist besonders her­vorzuheben, nämlich dass die Menschen gesehen haben, wie wichtig es ist, dass wir Lebensmittel in der Region, in Österreich erzeugen. Sie haben erkannt, dass die Bäue­rinnen und Bauern eine wichtige Arbeit leisten: Sie sorgen für Versorgungssicherheit. Es ist das Ziel unserer Agrarpolitik, dass wir nicht nur Märkte bedienen, sondern dass wir sehr wohl auch Lebensmittel in der Region in einer Topqualität, die auch kontrolliert wird, für die Österreicherinnen und Österreicher produzieren.

Das ist auch Aufgabe der AMA. Wir haben nämlich nur ein staatlich anerkanntes Güte­siegel, und das ist das AMA-Gütesiegel – plus das AMA-Gütesiegel für Bioprodukte aus Österreich –, das den Konsumentinnen und Konsumenten, wenn sie österreichische Le­bensmittel kaufen wollen, auch zeigt: Das ist ein garantiert kontrolliertes österreichisches Lebensmittel.

Es ist wichtig, dass das immer wieder gesagt wird, weil die Konsumentinnen und Konsu­menten oft verwirrt sind, weil es eine Fülle von Gütesiegeln gibt. Deswegen wurde ja heuer in Österreich eine große Aktion gestartet, dass unter Federführung des Landwirt­schaftsministeriums – Elisabeth Köstinger voran, mit den Landwirtschaftskammern, mit der Landjugend und mit den Bäuerinnen und Bauern – mit Konsumentinnen, mit Konsu­menten diskutiert wird. Wir sind vor Supermärkten gestanden und haben die Konsumen­ten beim Einkauf der Lebensmittel über das AMA-Gütesiegel informiert. Immer wieder habe ich auch selbst die Erfahrung gemacht, dass die Menschen Lebensmittel einge­kauft haben, weil sie gedacht haben, dass sie aus Österreich sind, weil eine Österreich­fahne darauf war, und in Wahrheit war das Produkt eben nicht aus Österreich. Es war kein AMA-Gütesiegel darauf.

Es ist daher wichtig, dass wir dieses Thema auch bewerben. Ein großer Effekt der Co­ronakrise ist nämlich, dass die Regionalität wieder im Vordergrund steht: Ich danke den Konsumentinnen und Konsumenten, die österreichische Lebensmittel kaufen, damit erhalten sie nämlich eine kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft. Sie tun das ver­mehrt auch deswegen, weil sie in der Krise Vertrauen gewonnen haben, und daher for­cieren wir diese Regionalität.

Die AMA leistet dazu einen wichtigen Beitrag, vielleicht haben Sie schon die Fernseh­spots gesehen, aktuell laufen gerade ein paar über das Thema Milch. Da wird genau dieser Aspekt der Regionalität angesprochen: Wir schauen auf das Land, wir pflegen das Land, wir produzieren Lebensmittel aus diesem Land – sei es im tierischen oder im pflanzenbaulichen Bereich. Das schafft Vertrauen bei den Konsumenten.

Ich kann die Konsumentinnen und Konsumenten nur dazu ermuntern, auch weiterhin österreichischen Lebensmitteln die Treue zu halten, denn das schafft Arbeitsplätze in der Region und unterstützt unseren umweltfreundlichen Weg in der Landwirtschaft. Das ist auch wichtig, weil gerade die Gemeinsame Agrarpolitik verhandelt wird, die ja auch diesen ökologischen Weg absichern will.

Es ist angedacht, den Bauern noch mehr Bürden, noch mehr Lasten umzuhängen, und sie stöhnen ohnedies bereits unter der Preisproblematik. Es ist daher wichtig, dass wir da eine vernünftige Lösung finden und in Österreich den bisherigen Weg weitergehen und auch ausbauen, wie es ja geplant ist. Wir müssen gleichzeitig aber sehr wohl auch darauf schauen, dass die Bauern ein Überleben, ein Auskommen haben.

In diesem Sinne darf ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, eine schöne, ruhige Ad­ventzeit und viel Gesundheit wünschen, und Kollegin Voglauer – und Ihnen allen –: Bla­žen Božić i srićno Novo Ljeto! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.51

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Peter Schmied­lechner. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.