21.43

Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Da­men und Herren! Ich hatte letzte Woche die Möglichkeit, in meiner Heimatstadt Wels einen Verein, der sich Rollende Engel nennt, zu besuchen. Ich weiß nicht, ob Sie den Verein kennen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwer kranken Menschen einen allerletzten Wunsch zu erfüllen. Die ehrenamtlichen HelferInnen in diesem Verein hatten bei der Vereinsgründung die wunderbare Idee, wenn Menschen am Ende ihres Lebens noch einmal einen bestimmten Ort aufsuchen wollen, noch einmal in ein Konzert gehen wollen, vielleicht noch einmal ein Fußballspiel sehen wollen – was sich der Mensch eben wünscht –, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Dafür wurde ein Fahrzeug angeschafft, es wurde entsprechend umgebaut und mit dem medizinischen Equipment ausgestattet, um wirklich schwer kranken Menschen das zu ermöglichen.

Was denken Sie, was im heurigen Jahr der meistgewünschte Wunsch war? Frau Minis­terin, haben Sie eine Idee? (Bundesministerin Aschbacher: Ich weiß es nicht!) – Sie wissen es nicht, aber Sie können es sich wahrscheinlich denken: Die meisten Menschen im heurigen Jahr, im Coronajahr, wollten einfach noch einmal nach Hause, um sich von ihrer Familie zu verabschieden. Das hat gezeigt, dass die großen Einschränkungen in der Coronakrise auch dazu geführt haben, dass Menschen im Sterben alleine waren, nicht zu ihrer Familie und keinen Besuch bekommen konnten. Daran sieht man, wie wichtig es ist, noch einmal die Freunde zu sehen, die Familie oder sein Zuhause. Das ist wichtig für die Menschen am Ende des Lebens, und es ist auch wichtig für die Ange­hörigen und Freunde.

Die Rollenden Engel mit ihrer Wunscherfüllung arbeiten ganz intensiv mit der Hospiz- und Palliativversorgung zusammen, und dieses Beispiel zeigt schon, wie vielfältig und wie individuell diese Aufgaben sind. Hospiz- und Palliativeinrichtungen bieten Pflege, ärztliche Versorgung, Verbesserung der Lebensqualität von Schwerkranken, und das ist eine ganz wertvolle Unterstützung für Familien in einer persönlich sehr, sehr schwierigen Zeit. Besonders belastend ist es für die Familien, wenn das eigene Kind schwer erkrankt, und in solch schlimmen Zeiten braucht es eine intensive Stütze für die Familienangehö­rigen, um nicht in die Isolation zu geraten oder völlig auf sich selbst gestellt zu sein.

Sehr geehrte Damen und Herren, über alle Fraktionen hinweg sind wir uns einig: Hospiz- und Palliativeinrichtungen leisten sehr, sehr wertvolle Arbeit. Wir als SPÖ unterstützen daher den gemeinsamen Antrag sehr gerne. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordne­ten von ÖVP und Grünen.)

21.46

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Rosa Ecker. – Bitte.