18.52

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bun­deskanzler! Werte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Vor nicht einmal zwei Wochen haben wir an dieser Stelle darüber diskutiert, dass sich unsere Kinder, unsere Jugend auf dem Weg befindet, zu einer Coronageneration zu werden. Herr Bundes­kanzler, nach Ihrer freitägigen Pressekonferenz haben wir unsere Kinder wieder einen Schritt weiter in diese Richtung gestoßen. Die Schulen sind zu, Sportstätten und Spielplätze dürfen nicht betreten werden, Fitnessstudios bleiben gesperrt, ein Vereins­leben existiert nicht.

Unsere Kinder und unsere Jugendlichen bleiben isoliert, und das alles, weil Sie, Herr Bundeskanzler, und Ihre Regierung wie sprichwörtliche Elefanten im Porzellanladen agieren. Mit Brachialgewalt werden offenbar die eigenen Interessen durchgeboxt, ganz nach dem Motto: „Koste es, was es wolle“ – wenn notwendig auch gegen die eigenen Kinder. Der Schaden, den Sie anrichten, ist enorm, er ist irreparabel und dramatisch.

Gerade bei unseren Kindern kommt dies zum Tragen. Die Schulschließungen führen zu Bildungsrückständen, zu Bildungslücken, zu Bildungsverlust. Genauso kommt es zum Verlust von Motivation und Tagesstruktur, und ganz schlimm ist die soziale Isolation, in die Sie unsere Kinder drücken. Mit dem Zusperren der Schulen ziehen Sie den Kindern und Jugendlichen den Boden unter den Füßen weg. Sie schreiben ein Drama mit unzähligen Kapiteln auf Kosten der Schüler, der Studierenden und der Jugend.

Herr Bundeskanzler, Ihre Abgeordneten von der ÖVP sprechen hier heraußen sehr gerne ihre persönliche Betroffenheit an. Ich schildere Ihnen meine persönliche Betrof­fenheit: Mein Sohn sitzt seit Februar dieses Jahres zu Hause, weil die Universitäten geschlossen sind, weil nur noch im Distancelearning unterrichtet wird. Er hat keinen Kontakt mit seinen Studienkollegen, außer gelegentlich bei Videokonferenzen, er hat keinen Kontakt zu seinen Freunden, er hat keine Möglichkeit, neue Freunde kennen­zulernen. Er hat keine Möglichkeit, eventuell auch eine Freundin fürs Leben zu finden. Das ist es, was Sie unserer Jugend mit Ihren Maßnahmen antun, Herr Bundeskanzler! (Beifall bei der FPÖ.)

Diese Angst, Herr Bundeskanzler, manifestiert sich in vielen Bereichen. Die Bürger schreiben uns. Sie schreiben Ihnen, aber sie schreiben auch uns, was sie stört.

Und noch etwas für alle, Herr Bundeskanzler, vor allem für die Abgeordneten der Regierungsparteien und Ihre Landeshauptleute, wenn sie der Zwangsimpfung das Wort reden – Abgeordneter Saxinger ist auch ein Profi, der gerne der Zwangsimpfung das Wort redet –: Reden Sie einmal mit der Mutter von Theresa! Erklären Sie das der Mutter von Theresa, die seit 37 Jahren im Rollstuhl sitzt, die rund um die Uhr gepflegt werden muss, weil in ihrer Kindheit eine Impfung schiefgelaufen ist! Erklären Sie das ihr, erklären Sie das ihrer Familie, erklären Sie das all den Zigtausenden Menschen in unserem Land, die dasselbe Schicksal teilen!

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich bitte um den Schlusssatz. Ihre Redezeit ist vorbei.

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (fortsetzend): Erklären Sie Ihnen, warum es not­wendig ist, warum sie eine Zwangsimpfung brauchen! Sie werden es nicht erklären können. Auch das ist die persönliche Erfahrung, die ich gemacht habe.

Herr Bundeskanzler, ich komme zum Schlusssatz: Sie haben unser Vertrauen verspielt. Sie haben versagt, und das ist auch der Grund, warum wir Ihnen heute unser Vertrauen versagen. Und noch ein Satz zum Schluss - - (Zwischenruf der Abg. Kirchbaumer.)

18.56

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Sie sind 1 Minute über Ihrem Zeitlimit, Herr Abgeordneter. Es tut mir leid.

(Beifall bei der FPÖ für den das Rednerpult verlassenden Abg. Brückl.)

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Brandstätter. – Bitte.