19.15

Abgeordnete Gabriela Schwarz (ÖVP): Ich werde schon begrüßt. Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen, die Sie sich teilweise schon sehr lautstark zu Wort melden! Also, lieber Kollege Kaniak, ich weiß ja nicht, in welchem Gesundheitsausschuss du warst, aber es muss ein anderer gewesen sein. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Kollegen haben mich gerade gefragt, wo denn da davon die Rede gewesen wäre, dass Masken keinen Sinn machen. Hat das irgendjemand außer dir noch gehört? Also dazu würde mir nichts einfallen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Das wurde nämlich von keinem, egal von welcher Fraktion benannten, Experten und von keiner Expertin so gesagt. Ganz im Gegenteil: Wir wissen (ihre Maske in die Höhe haltend), dass Masken wie diese FFP2-Maske schützen, auch wenn du lachst (in Rich­tung Abg. Wurm), Peter.

Ich empfinde es zum Beispiel als Zumutung allen Risikopatienten gegenüber – und da spreche ich nicht nur für mich, weil ich auch eine bin, sondern auch für alle anderen –, allen gegenüber, denen ihr (in Richtung FPÖ) begegnet, ohne diese Masken zu tragen. Ihr könntet ja unwissentlich auch infektiös sein, ohne Symptome zu haben, und dann steht einer vis-à-vis von euch, dem das wirklich schaden könnte. (Zwischenruf des Abg. Amesbauer.) Wie ihr das mit eurem Gewissen vereinbaren könnt, weiß ich nicht. (Zwi­schenruf der Abg. Belakowitsch.) Ich an eurer Stelle könnte es nicht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Seit gut einem Jahr beherrscht die Pandemie unser Leben, und es hätte wahrscheinlich kaum jemand für möglich gehalten, wie sehr sich die Welt dadurch verändert. Ich habe ein Interview mit dem ärztlichen Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes gelesen, der darauf hingewiesen hat, wie viel Flexibilität es braucht; man könne immer nur auf einen kurzen Zeitraum vorausblicken, aber nicht längerfristige Prognosen treffen.

Genau das ist passiert: Es wurden immer wieder Dinge evaluiert, überprüft und neu entschieden. Das machen wir selbstverständlich auch weiter so. (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Wurm.) Was es dazu braucht? – Da möchte ich schon auf einiges zu sprechen kommen. Es wird immer davon geredet, dass unser soli­darisches Gesundheitssystem so gut funktioniert – Gott sei Dank! –, aber Solidarität ist keine Einbahnstraße. Ich erwarte von uns allen, dass wir diesem System gegenüber und unseren Mitmenschen gegenüber solidarisch sind. Das ist nämlich so, wenn man Masken trägt. (Zwischenrufe der Abgeordneten Amesbauer und Belakowitsch.)

Ich habe eine Zuschrift bekommen – Kollege Angerer war es, glaube ich; er hat heute aus einem Mail zitiert –, und dieses Mail möchte ich euch allen ans Herz legen. Da ist nämlich schon die Rede davon, ob sich jemand von euch überlegt hat, was es für andere bedeutet, Masken zu tragen: für Ärztinnen und Ärzte, die ewig im OP stehen und die selbstverständlich Masken tragen, für Pflegepersonal, das Masken trägt, für Apotheker, lieber Gerhard Kaniak – ich habe dich ersucht, in meiner Gegenwart eine FFP2-Maske zu tragen, du hast gesagt, vulnerablen Gruppen gegenüber machst du das, ich habe nicht aufs Hirn tätowiert, dass ich eine Risikopatientin bin; also so viel dazu –; diese Menschen tragen Masken.

Es ist keine Frage der Einschränkung der Freiheit (die Abgeordneten Amesbauer und Belakowitsch: Doch!) – das ist es nicht –, sondern es hat mit der Verantwortung zu tun, die wir alle für unsere Mitmenschen übernehmen. (Abg. Hafenecker: Nein! ...!) Das erwarte ich mir von euch. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Anna hat mir das nicht einfach so geschrieben, sondern sie hatte selbst einen schweren Covid-Fall in der Familie und weiß, was es für Familien bedeutet, wenn man erkrankt ist.

Niemand von uns weiß, wie schwer er erkranken wird oder ob er gar nicht erkranken wird. (Abg. Stefan: Das habe ich noch nie gewusst!) Ich bin bereit, mich zu schützen. Schützen Sie auch Ihre Mitmenschen, denn nur mit Solidarität werden wir weiterkom­men: FFP2-Masken tragen! Noch einmal: Die Expertinnen und Experten haben kein Wort davon gesagt, dass diese nicht nützen würden.

Deswegen, finde ich, sollten wir weiter einen solidarischen Weg gehen: Abstand halten, FFP2-Masken tragen, die nötige Hygiene und das nötige Verständnis für Mitmenschen an den Tag legen. Das erwarte ich mir, und ich erwarte es mir ganz besonders von uns allen, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen. Ein bisschen beherzigen! (Abg. Stefan: Müssen wir das eigentlich jetzt ewig tragen? Kann das jemals aufhören? Kann das jemals aufhören? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Die FPÖ kann noch so laut schreien, trotzdem setze ich die FFP2-Maske auf, und ich erwarte mir das von allen anderen auch. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.19

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Mag. Gerald Loacker. – Bitte, Herr Abgeordneter.