Abgeordneter Karl Schmidhofer (ÖVP): Geschätzter Herr Vizekanzler! Kein Sport ohne Ehrenamt – wir haben in über 15 000 Vereinen österreichweit über 600 000 Funk­tionärinnen und Funktionäre im Sportwesen, die sich tagtäglich unentgeltlich einsetzen, um Sport und Bewegung in den Vereinen zu ermöglichen.

Daher die Frage an Sie: Was unternehmen Sie, damit das Ehrenamt im Sport gestärkt wird und insbesondere in Zeiten der Pandemie auch abgesichert bleibt?

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Die schriftlich eingebrachte Anfrage, 50/M, hat folgenden Wortlaut:

„Was unternehmen Sie, um das unverzichtbare Ehrenamt im Sport abzusichern und aufzuwerten?“

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Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Danke, geschätzter Herr Abgeordneter! Wir haben im Zuge der Come-back-stronger-Strategie ja einiges, was auf die Vereinstätigkeiten und damit die Ehrenamtlichen dort im besten Sinne des Wortes abzielt. Gerade im Sport ist das Ehren­amt, wie Sie selber sagen, unverzichtbar, und die hohen Zahlen sprechen ja für sich.

Neben dem, dass wir jetzt den Tag des Sportvereins tatsächlich angehen, wie vorher schon beschrieben, ist, glaube ich, immer noch ein österreichweiter Tag des Sports eine gute Einrichtung, die da oder dort ja schon einmal da war, die aber extrem ausbaufähig ist. Genau so soll es kommen, bestimmte herausragende Leistungen sollen dann gewür­digt werden, aber das System soll auch in der Breite dargestellt und entsprechend prä­sentiert werden.

Dafür gibt es schon relativ weit gediehene Konzepte, auch dafür, wie wir die Sportvereine selber wieder unterstützen können, dass sie Ehrenamtliche besser rekrutieren können und ihre Ehrenamtlichen in der Arbeit halten können – bei einer befriedigenderen Tätig­keit als bisher. Das wird gerade mit entsprechenden Leitfäden vorbereitet.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordneter Karl Schmidhofer (ÖVP): Da gibt es ja eine große Dichte des Ehren­amtes, und die sind darüber hinaus sportpolitisch sozusagen in der Selbstverwaltung der Sportverbände organisiert.

Daher ergibt sich für mich die Zusatzfrage: Werden Sie die Autonomie – sprich diese Selbstverwaltung – des organisierten Sports für die Zukunft stärken?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Ja, tatsächlich. Ich habe das in dieser Dichte und auch Funktions­fähigkeit zu meiner positiven Überraschung im letzten Jahr intensiv kennenlernen dür­fen. Diese Grundprinzipien der Autonomie des Sports, wie Sie das bezeichnet haben, sollen bleiben. Das Allermeiste, was ich hier schon präsentiert oder angedeutet habe, passiert ja in Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport, mit den Fachverbänden, Dachverbänden, und das ist ein Austausch auf Augenhöhe – und wir profitieren auch davon.

Das ist nicht nur so dahergesagt, sondern das ist wirklich so: ein echter Austausch. Und in all diesen Bereichen haben wir gemischte Arbeitsgruppen, bei all den Projekten, die ich hier schon genannt habe – also ein wichtiger Partner. Man hat das bei den Öffnungs­schritten gesehen. Jetzt geht es leider wieder langsamer voran, aber die nächsten Schrittfolgen – ich glaube, der Sportgipfel, der erst vor wenigen Wochen stattgefunden hat, ist ja auch so wahrgenommen worden – sind gemeinsam festgelegt.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Abgeordneter Brückl, bitte.

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Herr Präsident! Guten Morgen, Herr Vize­kanzler! Herr Vizekanzler, unser Sozialsystem, unser soziales Gefüge im Land funktio­niert deswegen so gut, weil es Hunderttausende Menschen, Hunderttausende Bürger gibt, die sich freiwillig in Vereinen, in Organisationen engagieren. Damit das so bleibt, müssen aber immer wieder – auch in Zukunft – junge Menschen an das Ehrenamt sozu­sagen herangeführt werden.

Herr Bundesminister, meine Frage: Wie stehen Sie zur Einführung beziehungsweise zur Ausweitung des Freiwilligen Sozialjahres auf die Bereiche Kultur und Sport?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Sofern man dem Freiwilligen Sozialjahr unter bestimmten Voraus­setzungen etwas abgewinnen kann – zu denen würde ich mich zählen –, ist es sicher auch eine Möglichkeit, das auf Kultur- und Sportbereiche, wenn Sie so wollen, auszudehnen, so es nicht ohnehin schon passiert ist, jedenfalls ist es übertragbar.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die 7. Anfrage, 47/M, stellt Abgeordneter Maximi­lian Köllner. – Bitte.