Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Seit Mitte März ist die außerschulische Jugendarbeit unter anderem in den Bereichen Outdoor­sport und Kultur wieder möglich. Das ist, wie Sie schon angeführt haben, extrem wichtig für die Gesundheit, dieser Schritt zurück in die Normalität, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und das freut nicht nur mich, sondern unzählige Kinder und Jugendliche, die in diesen Vereinen organisiert sind.

Meine Frage dreht sich aber um Ihre Pläne abseits der unzähligen Coronamaßnahmen, die es braucht:

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„Abseits von Corona, welche im Regierungsprogramm vorgesehenen kulturpolitischen Maßnahmen planen Sie für das Jahr 2021?“

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Vizekanzler, bitte.

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Die Maßnahmenpalette und die Zielvorgaben im Regierungspro­gramm sind ja durchaus umfänglich. Wir haben als Erstes aber immer noch die Pande­mie zu bewältigen, und da, glaube ich, ist schon etwas grundgelegt erkennbar, das wir dann auch weitertreiben und -tragen sollten, nämlich dass uns das in Österreich, durch­aus mit öffentlicher finanzieller Unterstützung, sei es durch unmittelbare Zuschüsse oder sei es durch indirekte Methoden der Förderung, auch im finanziellen Sinn etwas wert ist, und zwar relativ viel wert ist, was auch so sein sollte. Also das muss so weitergezogen werden. Das heißt auch, dass wir bei den Kulturbudgetverhandlungen auf diesem Level bleiben wollen; da ist ja eigentlich einmal ein größerer Sprung gelungen.

Ansonsten habe ich schon ein paar Stichworte geben dürfen, woran die Frau Staats­sekretärin im Besonderen arbeitet. Das sind verschiedene Fragen von Fairnessangele­genheiten im Kulturbetrieb selber und dass die Bezahlung dort nicht das Einzige ist – und das habe ich als einen interessanten Ansatz empfunden –, wie wir da vorwärtskom­men können. Auch bei den fördertechnischen Richtlinien gibt es mit Sicherheit Hand­lungsbedarf; das wundert einen in Österreich weniger. Jetzt habe ich so viel gelobt, aber es wäre wichtig, dass wir bei den fördertechnischen Voraussetzungen mit Gemeinden, Ländern mehr Transparenz und Zielgerichtetheit, vielleicht auch Übereinstimmung in den Stoßrichtungen zustande bringen. Mithin würde man sagen, dass man das Ganze einem strategischen Konzept zuführt, das heißt, dass man da schon noch mehr tun kann, und das wird auch geschehen.

Das Ganze muss natürlich das Ziel haben, dass vor allem die Kreativen, aber auch die Institutionen gestärkt werden, diejenigen, die dafür sorgen, dass Kunst und Kultur über­haupt präsentiert werden kann.

Da gibt es wirklich eine Reihe von Schwerpunkten, bis hin zu Fragen der Modernisierung in dem Bereich, wo man manchmal noch hinterher ist, etwa Digitalisierungsprogramme, wofür es Geld gibt, aber auch die Frage der Ökologisierung bei Neubauten zum Beispiel.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Ich habe noch eine Zusatzfrage zu einem kon­kreten Vorhaben im Regierungsprogramm; darin ist ja vorgesehen, eine Bundesmu­seums-Holding zu schaffen: Wie weit sind da Ihre Vorbereitungen, können Sie vielleicht schon ein paar Eckpunkte skizzieren?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Vizekanzler, bitte.

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Das ist ein in kleineren Kreisen, aber dort heiß diskutiertes The­ma. Der Bemerkung können Sie entnehmen, dass da einiges passiert, aber wir orientie­ren uns da an den Leitlinien des Regierungsprogramms. Das ist aber ein Punkt, der tatsächlich noch nicht fertig ist, da würde ich schwindeln, und das wollen wir bei der letzten Frage nicht.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Nachdem alle Anfragen zum Aufruf gekommen sind, darf ich mich herzlich bedanken und die Fragestunde für beendet erklären.

Ich danke auch dem Herrn Vizekanzler für die umfassende Beantwortung aller aufge­worfenen Fragestellungen.