11.24

Abgeordnete Mag. Dr. Sonja Hammerschmid (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Intention unse­res Antrages war, jungen Menschen Einblicke in Kulturbetriebe zu ermöglichen, nämlich durch die Erweiterung des Freiwilligen Sozialjahres auf Kulturinstitutionen. Wir haben immer wieder das mangelnde Interesse von jungen Menschen an Kunst und Kultur kriti­siert. Wir haben immer wieder Wege gesucht, um junge Menschen an Kunst und Kultur heranzuführen. So habe auch ich als Ministerin, dazumal noch mit Christian Kircher, Ideen gewälzt, wie es uns gelingen kann, junge Menschen in die Staatsoper und ins Burgtheater zu bringen, denn wenn man dort ins Publikum schaut, dann weiß, glaube ich, jeder sofort, wovon wir da reden. Auch in der Kunsthalle Wien haben wir immer wieder versucht, vor allem Lehrlinge ins Haus zu holen und den Raum der Kunst und Kunstinstitutionen auch für junge Menschen entsprechend zu öffnen.

So war es unsere Idee, dieses Freiwillige Sozialjahr auszudehnen, um junge Menschen in Kultur- und Kunstbetriebe aller Art hineinschnuppern zu lassen. Schließlich ist es für jene, die nicht gerade Eltern haben, die gerne das Theater, die Oper oder andere Kultur­institutionen besuchen, ganz schwer, einen Zugang zu diesen Räumen zu finden. Dass das nicht unmöglich ist, zeigt auch Deutschland. In Deutschland ist dieses Freiwillige Sozialjahr bereits auf Kunst- und Kulturinstitutionen erweitert worden – und das mit gro­ßem Erfolg, wie sich dort zeigt.

Dieser Antrag wurde leider, leider von den Regierungsparteien abgelehnt, mit der Be­gründung, es wäre das falsche Instrument, der Arbeitsmarkt wäre übersättigt und ohne­dies prekär. Wir haben mit jenen Verantwortlichen geredet, die junge Menschen in die­sem Freiwilligen Sozialjahr den Institutionen zuteilen, und sie sind es, die uns auch ge­sagt haben, da gebe es Interesse von den Kunst- und Kulturinstitutionen. Diese Insti­tutionen müssen ja auch gesetzlich vorgeschriebene Vorgaben erfüllen so leicht geht das gar nicht, da reinzukommen.

Ich möchte euch noch einmal motivieren, euch doch zu überlegen, die Kunst- und Kultur­institutionen für dieses Freiwillige Sozialjahr aufzumachen und jungen Menschen die Chance zu geben, hineinzuschnuppern und auch ein bisschen Orientierung zu bekom­men. Gerade in diesen jungen Jahren suchen viele junge Menschen Orientierung in dem Sinne, wie es beruflich weitergehen kann, und das wäre so eine Möglichkeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte diese politische Bühne nicht verlassen, ohne Thomas Drozda noch einmal herzlich zu danken. Wir haben als MinisterInnen fünf gemeinsame Jahre politischer Natur erlebt, haben vieles durchgekämpft, vieles durchge­fochten, aber in der Opposition war es nicht immer ganz leicht. Lieber Thomas, ich danke dir für deine Freundschaft, ich danke dir aber auch für den unermüdlichen Einsatz für Kunst und Kultur in diesem Land!

Ich danke auch dir, liebe Frau Staatssekretärin! Ich weiß um dein Bemühen und dein Ringen für die Kunst und Kultur und für weitere Schritte im Kunst- und Kulturbereich. Ich danke dir von Herzen, ich danke euch von Herzen! Nun bin ich endgültig weg. – Danke schön! (Allgemeiner Beifall.)

11.28

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Hamann. – Bitte.