19.15

Abgeordneter Hermann Weratschnig, MBA MSc (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Werte Frau Ministerin! Werte Abgeordnete! Ich hätte mir vor einem Jahr nicht vor­gestellt, dass wir es in dieser Zeitspanne schaffen. Ich hätte nicht daran geglaubt, dass wir heute die bundesgesetzlichen Grundlagen für ein bundesweites Klimaticket beschlie­ßen, dass wir bereits mit vier Bundesländern Verträge vorliegen haben, dass wir heute nach jahrzehntelanger Diskussion allen Bundesländern, allen Verkehrsverbünden eine österreichweite Vertriebsplattform bereitstellen können, die das Klimaticket vertreiben wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Dass es noch viel Überzeugungskraft, Einbindung, Abklärungen braucht, um auch die anderen Bundesländer zu überzeugen, wo die Tickets wahrscheinlich am stärksten wir­ken werden, was die PendlerInnen, die NutzerInnen betrifft, ist uns, glaube ich, allen klar.

Ich möchte aber schon die Gelegenheit nutzen, auch Danke zu sagen: danke an das Projektteam im BMK, Frau Ministerin, danke auch den Verkehrssprechern der Parla­mentsklubs, insbesondere Abgeordnetem Alois Stöger als Vorsitzendem des Verkehrs­ausschusses und Abgeordnetem Hannes Margreiter von den NEOS; besonderer Dank auch an ein bereits, glaube ich, sehr eingespieltes Verhandlungsteam, an den Koalit­ionspartner, an Abgeordneten Andreas Ottenschläger – wir sind, glaube ich, in Verkehrs­fragen bereits ein eingespieltes Team. Danke für die Zusammenarbeit! (Beifall bei Grü­nen und ÖVP.) Und ich glaube, man darf es hier nicht vergessen: danke an alle Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter, Referentinnen und Referenten, die im Hintergrund arbeiten, die Unterlagen zusammentragen und uns unterstützen.

Ich appelliere nochmals an die FPÖ, sich zu überlegen, wie es gegenüber den Wähle­rInnen zu verantworten ist, aus politischem Kalkül, wegen Kleinigkeiten, wie ich jetzt ge­hört habe, hier heute gegen leistbare Mobilität zu stimmen. Das müsst ihr den Wähle­rInnen erst einmal erklären, dafür fehlt mir die Geschichte! (Abg. Rauch: Ich werde es Ihnen erklären, Herr Kollege!) Erkläre das einmal den Landesräten in Oberösterreich, die bereits mit einem landesweiten Ticket warten, bis es die Vertriebsplattform gibt, auf der sie die landesweiten Tickets entsprechend bewerben können!

Als Letztes, nochmals zur Erinnerung, die Vorteile des bundesweiten Klimatickets: Der Vorteil wird sein, mit einem Ticket in ganz Österreich unterwegs zu sein. Der Vorteil wird sein, keinen Fahrschein und kein Ticket in Bus und Bahn für einzelne Fahrten oder be­stimmte Zeiten zu lösen. Der Anreiz ist: Wenn man dieses Ticket hat, wird man es auch nutzen. Das ist ein klarer Beitrag, um mehr Bus und Bahn zu fahren. Das ist Klimaschutz, werte Abgeordnete! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist darüber hinaus eine Entlastung für PendlerInnen, die jetzt streckenbezogen in vielen Bundesländern sehr viel Geld hinlegen.

Eines noch zum Schluss: Jede fossile Meile, jeder fossile Kilometer ist um ein Vielfaches schädlicher als Bahnfahren. Autofahren ist 15-mal schädlicher, mit dem Bus ist es vier­mal schädlicher und mit dem Flugzeug zu fliegen ist 29-mal schädlicher.

Werte Abgeordnete, wir bringen heute die Grundlagen mit einer breiten Mehrheit zur Abstimmung. Dafür darf ich mich im Vorhinein schon bedanken. Mein Appell an die Län­der und an alle Stakeholder ist: Einfach mitmachen, teilnehmen, mitentscheiden und sich freuen, mit Bus und Bahn unterwegs sein zu können! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.19

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Walter Rauch. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.