21.08

Abgeordneter Dr. Reinhard Eugen Bösch (FPÖ): Herr Präsident! Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir behandeln in den letzten Tagesordnungspunkten einige Berichte des Rechnungshofes in Bezug auf das österreichische Bundesheer. Es wird unter anderem der Assistenzeinsatz von 2017 bis 2018 beurteilt, aber auch die Reform des Grundwehrdienstes. Wir gehen davon aus, dass die Empfehlungen, die Sie, Frau Präsidentin, in Ihren Berichten machen, wann immer und wie immer es möglich ist, be­rücksichtigt werden.

In diesem Block an Debatten haben wir auch Ihren Bericht über das Heeresgeschichtli­che Museum. Gegen dieses Museum hat es in den letzten Monaten eine mediale Hetze außergewöhnlichen Ausmaßes gegeben, eine mediale Hetze aus einer einschlägig politischen Ecke, weil es anscheinend Leute gibt, denen ein Militärmuseum ein Dorn im Auge ist. Meine Damen und Herren, uns Freiheitlichen ist ein Militärmuseum kein Dorn im Auge. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, das Heeresgeschichtliche Museum im Rahmen des Bundes­ministeriums für Landesverteidigung – ich konnte das schon im Ausschuss erläutern – ist eine Erfolgsgeschichte. Dieses Museum ist ein ausgezeichnetes Museum, national und international anerkannt. Das beweist auch der kontinuierliche Anstieg der Besucher­anzahl, die in der letzten Zeit um die 250 000 Besucher umfasst hat.

Das Heeresgeschichtliche Museum ist aber ein Militärmuseum. Ein Militärmuseum be­handelt ein klares Thema und hat natürlich damit zu tun, dass wir 600 Jahre Habsburger­geschichte zu betreuen haben, eine über Jahrhunderte kontinentale Macht, zwei Welt­kriege, die politischen Umwälzungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – und das alles ist keine Kleinigkeit. Der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Dr. Ortner, hat dies unter dem Titel „Kriege gehören ins Museum“ auch mit dem richtigen Ton ge­troffen und hat auch seine Arbeit unter dieses Motto gestellt – nicht nur die Arbeit des Museums, sondern auch die der begleitenden Einrichtungen, der Vereine, die als Unter­stützer tätig sind.

Die Verbesserungen, die Sie vonseiten des Rechnungshofes vorschlagen, werden – da­von gehe ich aus – auch in Bezug auf ihre Machbarkeit Berechtigung haben, und sie werden auch Berücksichtigung durch das Bundesministerium für Landesverteidigung finden. Ich bin davon überzeugt, dass man das in ein neues und modernes Konzept wird einfließen lassen.

Die Kritikpunkte, die Sie in Ihrem Bericht anführen, sind allerdings nicht in den letzten Jahren gewachsen, sondern das sind Probleme, die über Jahrzehnte gekommen sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich dabei um ein Museum handelt, das über 1,2 Millionen Objekte zu betreuen hat, nicht nur im Stammhaus, sondern auch in vielen Depots und in Außenlagern, und dass es sich um unterschiedliche Objekte handelt, von Panzern über Geschütze bis zu Kleinobjekten, die die Militärgeschichte betreffen.

Ich nehme an, dass die notwendigen Budgetmittel für die angemahnte, nicht ausreichen­de Katalogisierung und Inventarisierung zur Verfügung gestellt werden. Ich gehe auch davon aus, dass die ÖVP standhaft bleiben wird und dieses Museum weiterhin im Ver­band des Landesverteidigungsministeriums verbleibt. Ich gehe davon aus, dass die Frau Bundesministerin standhaft bleiben wird und Direktor Dr. Ortner wiederbestellt, damit er an der Weiterentwicklung des Heeresgeschichtlichen Museums mitarbeiten kann. Und ich gehe auch davon aus, dass mit diesem neuen Konzept, das erstellt werden soll, ein vernünftiges Militärmuseum auf die Beine gestellt wird, das in unserer militärischen Ge­schichte nichts beschönigt und nichts verschweigt, das aber auch nicht zu einer zeitge­nössischen Rumpelkammer verkommt. Das ist das Ziel von uns Freiheitlichen. – Ich danke Ihnen sehr. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Ofenauer.)

21.12

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Hermann Gahr. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.