Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll137. Sitzung / Seite 209

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Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Strache. – Bitte. (Abg. Öllinger: Die ganze Zeit nicht da und jetzt taucht er auf!)

 


18.14.20

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Ja! Ist ja schön, wenn da Aufregung herrscht. Ich kann nur sagen, man merkt, dass Sie offenbar in Permanenz in irgend­einer Art und Weise sehr, sehr abgehoben durch die Welt gehen.

Also wir konnten die letzten Wochen und Monate draußen vonseiten der Bürger viel er­leben, wo Bürger sich an uns gewendet haben, auch über Facebook. Ich verstehe schon, der Herr Bundeskanzler, der in der virtuellen Welt knapp 5 000 Fans – inklusive Fake Fans – zustande bringt, der wird vielleicht auch ein verzerrtes Bild der Realität haben, aber glauben Sie mir, da haben sich Zigtausende Menschen gemeldet, und zwar sehr empört, weil sie das als sehr, sehr unnötig und lächerlich empfunden haben und auch empfinden, was hier angerichtet wird (Unruhe im Saal), nämlich dass man einen historischen und kulturell zu sehenden Text verändert, wogegen sich auch die große Frau Preradović, die diesen Text letztlich möglich gemacht hat, heute nicht mehr wehren kann, wozu sie auch nicht mehr gefragt werden kann – das ist nämlich 1947 der Fall gewesen, weil wir das auch gestern in der Debatte kurz behandelt haben. (Neuerliche Unruhe im Saal.)

Viele empfinden das als lächerlich und meinen, das sei eine Verhunzung des Textes der österreichischen Bundeshymne und das sei am wahren Kern vorbei, und Men­schen sagen, es ist lächerlich, wenn Rote, Grüne und Schwarze glauben, den Frauen in diesem Land damit irgendeinen Dienst zu erweisen, denn das ist Zynismus (Beifall bei der FPÖ – Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Musiol und Mag. Korun), weil viele Frauen heute erleben müssen, dass bei gleicher Leistung noch immer kein glei­cher Lohn bezahlt wird, weil Sie hier in diesem Hohen Haus scheitern und auch un­seren Anträgen in diese Richtung bis dato nicht zustimmen und das verunmöglichen.

Das sind die Realitäten, wo die Menschen sagen: Kümmert euch um die Probleme von uns Frauen! Kümmert euch darum, dass wir Frauen in der Situation leben, dass wir als Mütter im Regen stehen gelassen werden (Beifall bei der FPÖ – Zwischenruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek), wo 450 000 Pensionistinnen in Österreich heute mit 350 € bis 450 € monatlicher Hungerpension auskommen müssen. Das ist die Schande, die tagtäglich in unserer Heimat an den Frauen angerichtet wird!

Und dann gehen Sie heraus und sagen: Aber das ist jetzt die Hilfe für diese 450 000 Pensionistinnen, die 350 € bis 450 € Pension haben. (Abg. Mag. Schwentner: Kommen Sie! Kommen Sie in den Gleichbehandlungsausschuss!) Die sind jetzt froh und die werden jetzt Freudentänze zum Besten geben! – Nein, die greifen sich an den Kopf, weil sie fragen: Habt ihr keine anderen Probleme, die uns Frauen in diesem Land beschäftigen (Beifall bei der FPÖ – Abg. Mag. Musiol: Ja, haben wir!), wo wir Hilfe erwarten für unsere Familien, wo wir Probleme haben, mit denen wir im Stich gelassen werden, weil wir beispielsweise keine Anrechnung für die Pensionszeiten bekommen, wenn wir für unsere Kinder da sind und der Gesellschaft letztlich eine Zukunft schen­ken? (Abg. Öllinger: Und deswegen sollen wir eine Volksabstimmung machen? Da greifen sich viele an den Kopf!)

Das sind die Probleme, bis hin zu den Kinderbetreuungseinrichtungen, wo Alleinerzie­herinnen im Regen stehen gelassen werden und oftmals nicht wissen, wie sie das ver­einbaren können, wenn sie im Handel tätig sind und bis 21 Uhr arbeiten müssen und nicht wissen, wer auf ihre Kinder aufpassen soll, gäbe es da nicht zum Glück Groß­mütter, die das dann oftmals übernehmen. (Beifall bei der FPÖ.) Auf die vergessen Sie! (Abg. Mag. Musiol: Nein, tun wir nicht!) Auf die vergessen Sie und da tun Sie nichts, und genau das ist das Problem.

 


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