Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 6. Sitzung / Seite 172

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licher Nachwuchs und die Fachhochschule mit der beruflichen Qualifikation auseinanderzusetzen haben wird.

Es fehlen natürlich noch – und das ist eine wesentliche Kritik von uns – wichtige Punkte in Richtung Evaluation. So ist es für uns unverständlich, dass Evaluationsergebnisse nicht veröffentlicht werden sollen. Vielleicht sind das Anlaufschwierigkeiten.

Es ist, wie der Bericht ausführt, auch nicht möglich, Förderungsverträge bei Verlängerungen rechtzeitig zu unterzeichnen. Das müsste durchaus möglich sein.

Schließlich wird das Spektrum viel zu zögerlich auf die sozialen und medizinischen Berufe erweitert, wie dies einer alten freiheitlichen Forderung entsprechen würde – ich erinnere an Anträge in der letzten Legislaturperiode.

Der Weg der Strukturbereinigung muss, wie gesagt, gegangen werden. Sollten jene Ausbildungswege, die den Kriterien des Fachhochschul-Studiengesetzes entsprechen, mittelfristig in Fachhochschulstudien umgewandelt werden, um hier eine einheitliche Struktur zu haben, dann wird man für diesen Weg, wenn man will, in den Freiheitlichen einen verlässlichen Partner haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

20.02

Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

20.02

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die Rede meines Vorredners war wirklich bemerkenswert. Man hat sich eigentlich die Frage stellen müssen, wieso er als Kontraredner gemeldet war. Diese Fachhochschul-Studiengänge und die Entwicklung der Fachhochschulen müssen schon etwas besonders Gutes sein, dass selbst in dieser Situation eine Oppositionspartei – die Sie heute ja noch sind – so viel Lob über eine Entwicklung aussprechen kann.

Ich darf diesen Stand etwas ergänzen (Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Ist das etwas Negatives?) – nein, ich sehe es ja auch nicht negativ, Kollege Schöggl, ich sage nur: das muss etwas ganz Besonderes sein, was uns hier gelungen ist –: Wir haben derzeit bereits 1 520 Absolventen mit besten Jobchancen. Wir haben insgesamt über 10 500 geförderte Studienplätze im Bereich der Fachhochschulstudien. 55 Studiengänge sind es inzwischen – da muss man die aktuellen Zahlen ergänzen –, und ein Drittel der Anfänger sind Berufstätige und gehören damit genau zu jenen, für die diese Studien gedacht gewesen sind.

Wir befinden uns nun mitten in der zweiten Stufe dieses Ausbaues, an dessen Ende 25 000 bis 30 000 Studierende an Fachhochschul-Studiengängen stehen sollten.

Diese Erfolgsgeschichte ist unbestritten. Die Fachhochschulen sind eine Erfolgsgeschichte, und wir sind stolz darauf. Sie zustande zu bringen, ist uns in einer in der letzten Zeit viel geschmähten Koalition gelungen. Wir haben hier keine großen Probleme, die nicht gelöst worden sind, hinterlassen, sondern ein ausgezeichnetes System, an dem man wirklich gut weiterarbeiten kann.

Wir haben Fachhochschul-Studiengänge, für die derzeit keine Studiengebühren zu entrichten sind. Ich möchte das ausdrücklich festhalten, wenn wir diese Bilanz ziehen: Derzeit gibt es keine Studiengebühren. Wir werden sehen, wie das in zwei, drei oder vier Jahren aussehen wird. Das lohnt sich nämlich festzuhalten.

Was ich auch festhalten muss, ist die Tatsache, dass beim Beschluss dieses Fachhochschul-Studiengesetzes damals die Freiheitliche Partei dagegen gewesen ist. Sie haben gemeint, das wäre nichts Gutes, was hier herauskommt. Das ist eine Haltung in der Hochschulpolitik, die sich in einer Reihe von weiteren Beispielen fortsetzt, Kollegin Brinek: Die Freiheitlichen haben beim Studienförderungsgesetz dagegen gestimmt, wenn Sie sich erinnern. Sie haben beim UOG und


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