Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 6. Sitzung / Seite 180

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allerdings die Kosten keine allzu großen Sorgen machen. Denn wenn man bedenkt, was arbeitslose Menschen kosten – arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker waren heute schon ein paar Mal Gegenstand von Bemerkungen –, dann kann man feststellen, dass jeder, der ausgebildet wird und sicherlich einen hoch qualifizierten Beruf findet, sehr, sehr wertvoll ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich habe allerdings mit einigen wenigen Bemerkungen, die hier zum Fachhochschulwesen gefallen sind, meine Probleme. Ausdrücklich festgehalten wurde im Konzept für das Fachhochschulwesen in Österreich, dass es auch darum geht, Chancengleichheit in Österreich gelten zu lassen. Und ich danke Herrn Minister Einem, dass auch er davon gesprochen hat. Auch ich meine, dass Fachhochschulen nicht grundsätzlich nur in Universitätsstädten oder in deren Nähe angesiedelt werden sollten. – Wenn Sie die Darstellung der Verteilung der Fachhochschulen in Österreich kennen, dann werden Sie wissen, dass der Zentralraum Österreichs mit Fachhochschulen praktisch unversorgt ist. In Anbetracht dessen meine ich, dass es sich der Fachhochschulrat manchmal zu leicht macht und etwas leichtfertig ein Konzept oder Projekt ablehnt.

Frau Abgeordnete Dr. Brinek hat von einem Standort in der Steiermark gesprochen. Jetzt gibt es dort ein von der TU in Graz gestütztes Projekt, das beweist, wie hoch wissenschaftlich dort vorbereitet und gearbeitet wurde. – Vielleicht ist manche Entscheidung in dieser Hinsicht also noch zu überdenken.

Es geht auch um Chancengleichheit in den Regionen. Das ist ein wichtiges Anliegen, vor allem wenn ich bedenke, dass viele Studenten, die an Fachhochschulen studieren, womöglich sonst jene wären, die an Universitäten landen, jedoch eine Berufsausbildung und kein wissenschaftliches Studium absolvieren möchten und die dann die Drop-out-Rate erhöhen. Ich glaube, in diesem Zusammenhang besteht eine riesige Chance, dieses Potential muss genützt werden, vor allem auch in den Regionen und nicht nur in den Universitätsstädten. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

20.38

Präsident Dr. Andreas Khol: Noch einmal zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Dr. Caspar Einem. – Bitte.

20.38

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Danke, Herr Präsident! – Ich möchte nur eine Sachinformation Herrn Abgeordneten Grollitsch geben, weil er den Briefwechsel mit seinem Herrn Landeshauptmann aus Kärnten angesprochen hat.

Herr Abgeordneter! Das Problem besteht nicht in der Parteizugehörigkeit Ihres Landeshauptmannes, sondern offenbar in den Schwierigkeiten, die er beim inhaltlichen Wahrnehmen dieses Briefes hat, den ich ihm geschrieben habe. – Ich habe ihm am 23. Dezember geschrieben, welche die Gründe sind, warum Feldkirchen noch nicht gefördert wird. Der wesentliche Grund ist, dass eine Beurteilung des Studienganges durch den Fachhochschulrat noch nicht stattgefunden hat. Bisher hat nur eine Vorprüfung stattgefunden. Die endgültige Beurteilung wird im neuen Fachhochschulrat stattfinden, und dann wird zu entscheiden sein, ob es Geld dafür gibt.

Zur Frage, ob gefördert werden kann, habe ich vorhin schon gesagt, dass dies davon abhängt, ob Finanzierungsklarheit geschaffen wird. Der Bund wird nicht dazu bereit sein – aller Voraussicht nach nicht einmal dann, wenn Sie an der Regierung sind –, die Kosten des Landes einfach aus dem Bundesbudget zu zahlen. Ich werde diese Antwort noch einmal dem Herrn Landeshauptmann geben, zumal er mir heute mitgeteilt hat, dass das Land jetzt einstimmig der Meinung ist, dass hier endlich etwas geschehen soll. Es muss Aufklärung betrieben werden. Ich darf Sie daher bitten, diesen Sachverhalt Ihrem Parteivorsitzenden zu berichten. (Beifall bei der SPÖ.)

20.40

Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.


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