Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 325

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Präsident Fritz Neugebauer: Die bislang letzte Wortmeldung hiezu kommt von Herrn Kollegem Köfer. – Bitte.

 


23.18.13

Abgeordneter Gerhard Köfer (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Meine Damen auf der Regierungsbank! „Ein Mann sprengt seine Frau in die Luft“ – „Vergewaltigung einer Vierzehnjährigen durch zwei Fünfzehnjährige“ – „Messermord in Wien“ – „Schüsse auf Exkollegen“ – ein Protokoll des Todes, wenn man es sehr aufmerksam liest. Das relati­viert, glaube ich, alles, was hier an Zwischenrufen kommt. Es dürfte aber auch irgend­wie ein Drehbuch sein, das der Teufel heute geschrieben hat. Das alles ist nämlich kei­ne Zusammenfassung von Ereignissen eines Jahres, sondern das sind die Meldungen eines Tages! Da stellt man sich die Frage: Was ist eigentlich los auf dieser Welt?

Ich habe selbst in meiner damaligen Profession als Beamter der österreichischen Bun­desgendarmerie miterlebt, wie eine Frau im Wohnzimmer gesessen ist ... (Zwischenruf des Abg. Petzner.) – Sei einmal leise, Kollege Petzner! Du bist etwas nachtaktiv. Den ganzen Tag hört man dich nicht, in der Nacht wirst du irgendwie laut. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Petzner: Schau dir das Wahlergebnis an! Wir haben 45 Prozent, ihr habt 28 Prozent!) Geh irgendwann einmal hin und gewinne irgendwann einmal eine Wahl mit irgendwelchen Stimmen. Und wenn du das machst, dann reden wir weiter. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Petzner.) – Ja, ja.

Ich habe damals als junger Gendarmeriebeamter miterleben müssen, wie eine Frau eine Schere in der Hand gehabt hat ... (Anhaltende Zwischenrufe beim BZÖ. – Präsi­dent Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

Weißt du, was, ich kürze meine Rede ab, da offenbar das BZÖ für dieses Thema nichts übrig hat. Ich glaube, dass sich Gewaltbereitschaft auch durch die Sprache aus­drückt. Ich habe heute ein schlechtes Beispiel miterlebt, wie man gegenüber einem Kollegen hier im Haus, dem Kollegen Haider von der FPÖ, den ich persönlich gar nicht kenne, vorgeht. Wie der Herr Stadler sich heute benommen hat, da muss ich schon sa­gen, ich habe mich heute geniert, hier Abgeordneter sein zu müssen, wenn es so privat wird, wenn es so persönlich wird. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.) Was ist das für ein Beispiel gegenüber unserer Ju­gend, wenn die Politiker im Hohen Haus sich so benehmen?!

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, ich glaube, ich verzichte auf die Fortset­zung meiner Rede – und darf abschließend nur bemerken, dass dieses Paket insge­samt ein richtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen ist. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

23.20


23.20.40Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. (Abg. Mag. Stadler: Zur Geschäftsordnung!) – Bitte, Herr Kollege Stadler. (Abg. Mag. Stad­ler: Bitte ein Taschentuch für den Kollegen! Er weint schon!) Das war aber wirklich kei­ne Meldung zur Geschäftsordnung. Ich lade Sie ein, noch so viel Kondition aufzubrin­gen, dass wir mit hoher Aufmerksamkeit die Tagesordnung erledigen können. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.

Zunächst: Abstimmung über den Gesetzentwurf betreffend Zweites Gewaltschutzge­setz in 106 der Beilagen.

 


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